BREAKING THE WALLS

Das Projekt wird gefördert vom Modellprojekt Theaterpädagogik des Landes Sachsen-Anhalt (zweite Phase) in Kooperation mit dem Landeszentrum für Spiel & Theater Sachsen-Anhalt.

Ausgangspunkt  der Überlegungen des  Projektes „Breaking the walls“ sind die Erfahrungen, die innerhalb der ersten Modellprojektphase „DAS HAUS“ – ein Projekt mit deutschen und geflüchteten Jugendlichen –gesammelt wurden. Während des gesamten Projektes wurde immer wieder deutlich, dass die Elemente des Spiels mit Objekten und des Tanz/Breakdance die verbindenden Elemente zwischen allen Gruppen war und ist. Immer dann, wenn Sprache nicht ausreichte, halfen diese Mittel, sich untereinander zu verständigen, eine gemeinsame – neue – Sprache zu finden, Freundschaft zu schließen und Grenzen zu überwinden. Im gleichen Maße entwickelte sich ein großes Interesse am Figurenspiel, insbesondere am Maskentheater.

Breaking the Walls

An diese Beobachtungen und Erfahrungen anknüpfend, wurde ein Projekt initiiert, das Maskenspiel und Tanz  stark in den Fokus rückt , miteinander zu verknüpfen sucht und gemeinsam mit den Teilenehmer*innen  neue Spielweisen erforscht. 

„Breaking the Walls“ verweist nicht nur auf das Bühnenbild – zwei Mauerteile -, sondern umschreibt auch die Forderung, gesellschaftlich konstruierte Grenzen/Einschränkungen mittels Tanz und Theaterspiels aufzuheben und nach neuen Lösungen zu suchen

Die Forschungsergebnisse wurden mit Hilfe theaterpädagogischer Methoden, wie dem „biografischen Theater“ (nach M. Plath) und „szenischen Schreiben“ (nach L. Hippe) sukzessive aufgefangen, gefiltert und schließlich zu einer Performance zusammengesetzt, die ihren Höhenpunkt in der Aufführung am 10.11.2018 im  großen Saal des Puppentheaters hatte.

Zeitraum der Realisierung

Projektbeginn September 2017 – Projektende Dezember 2018

In den ersten Monaten ging es um die Vermittlung von Grundlagen innerhalb des Tanzes, Theater- und Maskenspiel, im März dieses Jahres tauchten wir ein in die Themen der Jugendlichen. Wir fragten: Was interessiert euch? Was wollt ihr erzählen? Nach und Nach kristallisierte sich ein Thema heraus – Einsamkeit –  dem wir forschend auf den Grund gingen und das Inhalt der Performance sein wird. 

Anliegen

Innerhalb des Projektes erforschten und experimentierten wir, was innerhalb des Figurentheaters, speziell des Maskenspiels mit den Mitteln des Tanzes möglich ist. Über Methoden des biografischen Tanzes und Theaters sammelten wir szenisches Material, das im Herbsttheatercamp zu einer Performance verdichtet wurde.

Breaking the Walls

Inhalt:  Als junger Mensch ist man den ganzen Tag von Imperativen umgeben: Tu dies nicht! Mach das so! Nein, so! Da fragt man sich irgendwann: Warum darf ich nicht so sein, wie ich will? Wer bin ich eigentlich und was wollen die anderen von mir? Ausgehend von persönlichen Erfahrungen und Geschichten, die sich um diese Fragen drehen, haben sechs junge Menschen experimentiert und ausprobiert, was mit Maskentheater tänzerisch möglich ist. Die Ergebnisse, szenische Momentaufnahmen, erblicken nun das Scheinwerferlicht.

Mitwirkende:

Konzeption & Spielleitung: Marlen Geisler (Leitende Theaterpädagogin) & Christian Sasse (Tänzer, Designer, angehender Bühnenbildner)
Maskenworkshop: Julia Raab
Ausstattung: Christian Sasse
Text „Flamingo“: Lea Charlize Collin
Dramaturgie: Miriam Locker
Spiel & Tanz: Lea Charlize Collin, Bahare Hajiamini, Maro Schüller, Amadou Sow Thiem, Fabienne Weinroth, Nino Cuevas Wenke
(die 6 Jugendlichen sind zwischen 10 und 18 Jahren)

weiterführend dazu Journal Puppe (Ausgabe 38, Seite 6) „Einsamkeit riecht nach Krankenhaus“

Breaking the Wall

DAS HAUS

DAS HAUS - Puppentheater Magdeburg

Im November 2015 wurde in Kooperation mit refugium e.V. und dem Puppentheater Magdeburg eine interkulturelle Puppenspielgruppe für deutsche und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zwischen 11 und 18 Jahren als Reaktion auf die dramatischen gesellschaftspolitischen Geschehnisse gegründet. Diese wurde neben der Gruppe der Breakdancer und „Die Knipser“, die das Projekt dokumentierten, Teil des interkulturellen Projektes DAS HAUS. Gemeinsam erarbeiteten sie ein Stück, basierend auf biografischen, erfundenen und über Improvisation entstandenen Geschichten. Begleitet wurden sie dabei von Profis aus den Bereichen Schauspiel, Puppen- und Maskenspiel, Breakdance, Journalismus und Theaterpädagogik. Am 15.10.2016 feierte die Inszenierung DAS HAUS unter tosendem Applaus Premiere. Im Januar 2017 folgten weitere Auftritte. Im März 2017 erhielt DAS HAUS einen Sonderpreis (JugendKulturPreises des LKJ e.V.)

Ab Juli 2017 geht es in die zweite Phase mit „Breaking the walls

Beide Projekte werden maßgeblich finanziert und unterstützt im Rahmen des Modellprojektes „Theaterpädagogik“ 2015/2016 des Landes Sachsen-Anhalt (1 und 2 Projektphase)

Modellprojekt Theaterpädagogik des Landes Sachsen-Anhalt 2015/16
DAS HAUS (Fidena)

Rezension der FIDENA

Zur Story: DAS HAUS:

Wand an Wand leben sie, die Familien, mit ihren Kindern. Jeder von ihnen hat geheime Wünsche und Sehnsüchte, die sie nicht aussprechen. Keiner kennt den Anderen und doch verbindet sie etwas, (noch) ohne davon zu wissen, was es ist. Da sind die beiden Kinder, die sich nichts sehnlichster wünschen als zu tanzen und ihre Mutter wiederzusehen. Sie leben in dem engsten Raum des Hauses, der sie einzuquetschen droht. Da ist ein Mann, der als Jugendlicher aus Afghanistan fliehen musste und seither etwas schmerzlich vermisst: seinen Freund. Er hält sich mit Busfahren übers Wasser und sieht all die Menschen, wie sie sich tagtäglich ignorieren. Daneben wohnt ein Mädchen, dessen Familie sich nicht dafür interessiert, was sie ausmacht, stattdessen schauen sie Fußball. Darüber wohnt ein Junge, der sich aus der gewaltvollen Beziehung des Vaters befreien will. Und da sind da noch Superman und diverse Hausgeister, die dafür sorgen, das alles seinen Lauf nimmt und die Kids schließlich das tun können, was sie sich schon immer wünschen: zu Tanzen.

Schaut selbst:

DAS HAUS - Puppentheater Magdeburg