Festival

Les Impavides Bretons

2025-04-30T13:48:51+02:00

Deutsche Erstaufführung
Idee Cie La Mandale Kreation, Spiel Hugo Ker’Ouille, Sylvie Korrigan Placide, Marie de Plou Nazelle Geräusche Marie de Plou Nazelle Figurenbau, Szenografie Hugo Ker’Ouille, Sylvie Korrigan Placide Lieder-Arrangement Ka’Milhe Florence

Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur

Achtung, Achtung, es wird nass!

Die Bretagne, Land der Legenden, der salzigen Winde und der stürmischen Küsten. Und Heimat dreier außergewöhnlich mutiger Gestalten: Loïc, Erwan und Erwann. Wenn es in Bad und Küche zu gurgeln beginnt, wenn Rohre verstopfen und das Wasser steigt – dann sind sie zur Stelle!

In Les Impavides Bretons folgen wir drei Handpuppen auf ihrer waghalsigen Mission in die unbekannten Tiefen der Kanalisation. Mit trockenem Humor und derber Neugier dringen sie dorthin vor, wo sich sonst niemand hinwagt – tief hinein in das unterirdische System aus Rohren, Schmutz und Mysterien. Die Compagnie La Mandale verbindet traditionelles Handpuppenspiel mit absurdem Witz, anarchischer Energie und einem kräftigen Schuss Wassereffekt. In ihrer fiktiven Dokumentarserie bietet sie uns einen echten Einblick in die feindliche und zugleich faszinierende Welt der Rohrleitungen. So mutig sind nur Handpuppen! Und natürlich Bretonen.

Attention, attention – things are about to get wet!

Brittany, the land of legends, salty winds, and stormy coastlines. And home to three exceptionally brave characters: Loïc, Erwan, and Erwann. When the gurgling begins in the bathroom or kitchen, when pipes clog and the water starts to rise – that’s when they jump into action!

In Les Impavides Bretons, we follow three hand puppets on their daring mission into the unknown depths of the sewer system. With dry humour and gritty curiosity, they venture where no one else dares to go – deep into the underground world of pipes, grime, and mystery. Compagnie La Mandale combines traditional hand puppetry with absurd humour, anarchic energy, and a generous splash of water effects. In their fictional documentary series, they offer a rare glimpse into the hostile and fascinating world of drainage systems. Only hand puppets are this brave. And of course – Bretons.

Kasper go Home

2025-04-30T14:15:53+02:00

Künstlerische Leitung Leonhardt Schubert • Dramaturgie und Projektleitung Miriam Locker • Ausstattungsassistenz Switlana Kudrina

Mit Teilnehmerinnen der Masterclass Kasper 3.0: Spiel Daria Haivoronska, Julia Fidelus, Josepha Flemming, Eliza Jäger, Karolina Konicka, Tanja Linnekogel, Oleksandra Odokiienko, Anastasia Povtschenko, Annika Schaper, Zina Strunz, Sabina Szetela und Christine Zeides  

Beteiligte Hochschulen:

Kharkiv University of Arts, Ukraine
Kyiv National I. K. Karpenko-Kary Theatre Cinema and Television University, Ukraine
The Aleksander Zelwerowicz National Academy of Dramatic Art in Warsaw and Białystok, Polen
Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin

Eine Masterclass, zwölf Perspektiven – und eine große Frage: Was nun, Kasper?

Wer – und wie – ist eigentlich die Lustige Figur des Puppenspiels heute in der Ukraine, in Deutschland und in Polen? Was macht die nächste Generation mit dem Kasper als Systemsprenger?

Zwölf junge Frauen aus der Ukraine, Polen und Deutschland, die an fünf europäischen Theaterhochschulen Puppenspiel studieren, kommen im Rahmen des Festivals Kasper? Kasper! am Puppentheater Magdeburg zusammen. In unserer Masterclass Kasper 3.0 setzen sie sich künstlerisch-praktisch als auch forschend mit dem Spielprinzip der Lustigen Figur des europäischen Puppenspiels auseinander.

Nach einem Workshop mit Puppenspieler und Regisseur Leonhardt Schubert sowie einem intensiven Austausch mit den eingeladenen Künstler*innen des Festivals werfen die Teilnehmerinnen im Showcase KASPER GO HOME! einen frischen, weiblichen und internationalen Blick auf eine Figur, die stets mehr war als nur ein Spaßmacher. Was kann, soll, darf oder muss der Kasper heute sein?

A masterclass, twelve perspectives – and one big question: What now, Kasper?

Who – and what – is the Funny Figure of puppet theatre today in Ukraine, Germany, and Poland? What is the next generation doing with Kasper, the traditional trickster and system-breaker?

Twelve young women from Ukraine, Poland, and Germany, all studying puppetry at five different European theatre academies, are gathering at Magdeburg Puppet Theatre as part of the festival Kasper? Kasper! In our Masterclass Kasper 3.0, they engage both practically and reflectively with the performance principles behind the Funny Figure in European puppet traditions.

Following a workshop with puppeteer and director Leonhardt Schubert, and an intensive exchange with the festival’s invited artists, the participants present their showcase KASPER GO HOME! – a fresh, female, and international perspective on a character who has always been more than just a jester.

What can, should, may, or must Kasper be today?

La Luna e Pulcinella

2025-04-22T22:59:04+02:00

Von und mit Irene Vecchia • Musik und Stimme Cristina Vetrone

Traditionelles Handpuppenspiel trifft auf neue Geschlechterrollen

Die Erde hat genug – oder vielmehr: die Frauen haben genug. Von patriarchalen Machtverhältnissen, von Angst, Ungleichheit und Gewalt. Also verlassen sie kurzerhand den Planeten und versammeln sich auf dem Mond. Doch Pulcinella, zerrissen zwischen Trotz, Liebe und Verzweiflung, will seine geliebte Teresina nicht einfach so ziehen lassen – und begibt sich auf eine gefährliche, fantastische Reise.

In La Luna e Pulcinella verbindet Irene Vecchia die traditionelle Kunst des italienischen Guarattelle-Handpuppenspiels mit einer heutigen, kraftvollen Erzählung. Mit meisterhafter Technik, großer körperlicher Präsenz und begleitet von einer Musikerin entsteht so ein eindringliches Spiel über Liebe, Angst, Wut und Tod – und über die Rollenbilder, die wir (noch immer) verkörpern. Irene Vecchia zählt zu den bekanntesten Vertreter*innen des zeitgenössischen Figurentheaters in Italien. Gemeinsam mit Bruno Leone leitet sie das Casa Guarattelle im Herzen Neapels.

Traditional Hand Puppetry Meets New Gender Roles

The Earth has had enough – or rather: women have had enough. Of patriarchal power structures, of fear, inequality, and violence. So all women leave the planet behind and gather on the moon. But Pulcinella, torn between defiance, love, and despair, refuses to let his beloved Teresina go – and embarks on a dangerous, fantastical journey.

In La Luna e Pulcinella, Irene Vecchia brings together the traditional art of Italian Guarattelle hand puppetry and a bold, contemporary narrative. With masterful technique, strong physical presence, and live musical accompaniment, she creates a powerful performance about love, fear, rage, and death – and about the roles we still find ourselves playing.

Irene Vecchia is one of the most renowned figures in contemporary Italian puppetry. Together with Bruno Leone, she directs Casa Guarattelle, a theatre in the heart of Naples dedicated to preserving and evolving this centuries-old art form.

Kasper tot. Schluss mit lustig?

2025-04-22T22:59:12+02:00

Puppen und Spiel Lutz Großmann • Regie Hans-Jochen Menzel • Koproduktion mit dem Theater Waidspeicher Erfurt

Ein Handpuppenspiel auf der Grenze zwischen Leben und Tod – und eine Legende auf Abschiedstournee

Der Zeitpunkt ist gut gewählt: Kasper ist in schlechter Verfassung, von Zweifeln geplagt, und der Vorhang hebt sich ein letztes Mal. Ein Knäuel schlimmster Intrigen wird gesponnen, denen er nur entkommen kann, wenn er sich auf seine ursprünglichen Kräfte besinnt – und den Fluch des vorgeschriebenen Textes bricht. Denn wenn der Tod das Textbuch schreibt, wird das Leben schwierig …

Lutz Großmann spielt virtuos mit den Archetypen des Kaspertheaters und schickt sie durch die Fallstricke unserer Gegenwart. Das Publikum rechnet mit dem Schlimmsten – meist zu Recht – und hat dennoch ein diebisches Vergnügen an all den fatalen bis finalen Verwicklungen. Ein temporeiches Solo mit schwarzem Humor, doppeltem Boden und überraschender Tiefe. Nach über 20 Jahren auf der Bühne geht das Erfolgsstück nun auf Abschiedstournee. Deshalb in Magdeburg – wirklich zum allerallerletzten Mal – eine Art Dernière. Doch der Kasper wäre nicht der Kasper, würde er sich einfach so beerdigen lassen, ein für alle Mal. Kasper tot. Schluss mit lustig? Versprechen können wir das nicht.

Kasper Dead. End of Fun?

A glove puppet play on the threshold between life and death – and a legend on farewell tour

The timing could not be more fitting: Kasper is in poor shape, plagued by doubt, and the curtain rises one final time. A web of the darkest intrigue is spun, and Kasper can only escape it by rediscovering his original powers – and breaking the curse of the scripted word. For when Death writes the script, life becomes… complicated.

Lutz Großmann masterfully plays with the archetypes of traditional Kasper theatre, propelling them through the pitfalls of the present day. The audience expects the worst – usually with good reason – yet takes wicked delight in the fatal, and all too final, entanglements. A fast-paced solo performance full of dark humour, double meanings, and unexpected depth.

After more than twenty years on stage, this celebrated piece is now on its farewell tour. And so, in Magdeburg – truly for the very, very last time – a kind of dernière. But Kasper wouldn’t be Kasper if he were to simply lie down and die, once and for all. Kasper dead. End of fun? We couldn’t possibly promise.

Coulrophobia

2025-04-22T22:59:42+02:00

Regie John Nicholson  • Spiel Dik Downey und Adam Blake • Konzept und Skript Dik Downey, Adam Blake and John Nicholson • Puppen Dik Downey and Emma Powell  •  Bühne Dik Downey and Emma Powell • Puppen und Ausstattung Emma Powell  •  Komposition und Sound Design Simon Preston  •  Kostüm Linda Anneveld  • Perücken Debbie Hard •  Licht und Technik Jan Erik Skarby, Marianne Thallaug Wedset, Onela Keal  • Technik Chris Collier  •  Öffentlichkeitsarbeit Onela Keal  •  Film und Fotos Adam Laity (Black Cat Films) •  Produktion Pickled Image

Zwei Clowns, gefangen in einer Welt aus Kartons – und das Publikum mittendrin.

In Coulrophobia geraten Dik und Adam in einen absurden Strudel aus Slapstick, Puppenspiel, Improvisation und existenzieller Verzweiflung. Angetrieben von einer unsichtbaren Macht suchen sie verzweifelt einen Ausweg aus ihrer surrealen Umgebung. Doch dann verschwimmen die Grenzen zwischen Bühne und Zuschauerraum und plötzlich wird auch das Publikum Teil des Geschehens.

Die Inszenierung erinnert in ihrer derben Komik und den grotesken Figuren an die britische „Punch and Judy“-Tradition – in einer zeitgenössischen, subversiven Variante. In einer wilden Mischung aus Anarchie, physischem Theater, Puppenspiel und existentieller Verzweiflung kreist alles um die eine Frage: Wie komme ich aus dieser Kiste raus, die sich Schicksal nennt?

”Coulrophobia” – die krankhafte Angst vor Clowns – ist eine wilde Mischung aus Chaos und Hysterie, aus Slapstick, physischem Theater und vielen überraschenden Wendungen. Die Erfolgsproduktion aus England enthält „disappointing nudity“ und ein paar Sätze, die eher für Menschen ab 16 Jahren geeignet sind. Schwarzer Humor meets Pappe und Protest, Panik und Puppen!

Feiern Sie mit uns im Anschluss das Abschlussfest von ”Kasper? Kasper! Ein Festival” bei Getränken und DJ.

Opposable Thumb Theatre (UK)

Two clowns, trapped in a world made of cardboard – and the audience right at the centre of it.
In Coulrophobia, Dik and Adam are swept into an absurd spiral of slapstick, puppetry, improvisation, and existential despair. Governed by an unseen force, they desperately search for a way out of their surreal surroundings. But as the story unfolds, the boundaries between stage and audience begin to blur – and suddenly, the spectators find themselves part of the chaos.

The production, with its coarse humour and grotesque characters, recalls the British Punch and Judy tradition – though in a contemporary, subversive form. With its anarchic energy, physical theatre, puppetry, and philosophical undertones, it circles relentlessly around a single, pressing question: how do I escape the box that fate has put me in?

Coulrophobia – the pathological fear of clowns – is a riotous blend of chaos and hysteria, slapstick, physical performance, and unexpected twists. This acclaimed UK production features “disappointing nudity” and a few lines best suited to audiences aged 16 and over. Dark humour collides with cardboard, protest, panic, and puppets!

Join us afterwards for the festival’s closing party with drinks and a DJ.

Quacksalver

2025-04-22T22:59:49+02:00

Spiel David Faraco, Sofie Krog Idee, Geschichte, Text & Regie Sofie Krog & David Faraco Bühnenbild David Faraco Musik Cuco Pérez Zeichnungen Diego Etcheverry • Lieder und Sound Sofie Krog

Treten Sie näher, wenn Sie sich trauen! Hier kommt Mr. Q, Meister der Monstermedizin!

Lässt Ihnen der Stress die Haare ausfallen? Stört Sie Ihr kleines Bäuchlein? Oder leiden Sie an etwas wirklich Schlimmen? Verlieren Sie nicht die Hoffnung! Wonder Tonic – drei Tropfen, und das Leben lacht wieder! Oder doch nicht?

In dieser grandios überdrehten Straßenshow entfaltet sich ein Spektakel der besonderen Art: Groteske Figuren, schräge Heilversprechen und jede Menge Puppenmechanik treffen auf schwarzen Humor und charmanten Wahnsinn. Die Bühne: ein Wunderwagen voller Klappen, Tricks und Geheimnisse.

Gespielt wird Mr. Q vom spanischen Puppenspieler David Faraco, der als Bühnenbildner, Schauspieler und langjähriger Weggefährte des Sofie Krog Teater traditionelles Gauklerhandwerk in eine raffinierte, temporeiche Miniaturwelt verwandelt.

Ein verrücktes Vergnügen für die ganze Familie zwischen Jahrmarktszauber und Puppenspielkunst. Wirkung garantiert. Nebenwirkungen sehr wahrscheinlich.

Step right up – if you dare! Here comes Mr Q, master of monstrous medicine!

Is stress making your hair fall out? Troubled by a little belly bulge? Or suffering from something truly dreadful? Don’t lose hope! Wonder Tonic – three drops, and life smiles again! Or does it?

In this gloriously over-the-top street show, a truly unique spectacle unfolds: grotesque characters, dubious cures, and a wealth of puppet mechanics collide with dark humour and delightful madness. The stage? A magical wagon full of flaps, tricks, and secrets. Mr Q is brought to life by Spanish puppeteer David Faraco, who, as a set designer, actor, and long-time collaborator of Sofie Krog Teater, transforms a traditional juggler show into a clever, fast-paced miniature world.

A wonderfully mad treat for the whole family – somewhere between fairground magic and the art of puppetry. Effect guaranteed. Side effects highly likely.

Heinrich der Fünfte

2025-04-22T22:59:57+02:00

Spiel und Regie Annika Schaper, Robert Richter • Konzept Annika Schaper • Outside Eye Sarah John, Anna Menzel • Szenographie Madita Kuhfuhs, Annika Schaper • Puppen Madita Kuhfuhs, Simone Pätzold • Musik Christian Schaper • Dramaturgie, Beratung Tim Sandweg

Freies Diplomstück. Eine Koproduktion mit der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin, Schaubude Berlin und Theater Salz+Pfeffer, Nürnberg
Unterstützt von Jonathan Gentilhomme, Ingo Mewes, Julian Jungel, Helene Kummer

von Ignace Cornelissen, deutsch von Patricia Linden, Puppentheater frei nach William Shakespeare

Ein Handpuppenspiel frei nach Shakespeare über Macht, Mut – und das Recht, Nein zu sagen

In der Kulisse einer Pappburg erzählt das rasante Handpuppenspiel von Annika Schaper und Robert Richter eine Geschichte, die Mut macht, sich einzumischen – auch wenn man sich am liebsten heraushalten würde.

Heinrich ist noch jung, als er zum König von England gekrönt wird. Das Land liegt am Boden, die Schatzkammern sind leer, das Volk ist unzufrieden – König zu sein ist gar nicht so einfach. Und als ob das nicht genug wäre, beginnt Heinrich auch noch einen langen Krieg gegen Frankreich.

Doch dann tritt Katherine auf: eine Prinzessin, die sich weigert, in ihrer zugewiesenen Rolle zu verharren. Stattdessen greift sie in die Handlung ein, übernimmt das Erzählen – und stellt alles auf den Kopf. Selbst der Erzähler, der sich eigentlich raushalten wollte, wird in die Geschichte hineingezogen. Heinrich der Fünfte ist ein Stück über Macht, Verantwortung und Zivilcourage. Es wirft Fragen auf: Darf man einfach zusehen, wenn Unrecht geschieht? Wann beginnt die persönliche Verantwortung? Und wie verändert sich Geschichte, wenn man sich einmischt?

A glove puppet play loosely based on Shakespeare – about power, courage, and the right to say no

Set against the backdrop of a cardboard castle, this fast-paced puppet show by Annika Schaper and Robert Richter tells a story that encourages audiences to speak up – even when they’d rather stay out of it.

Henry is still young when he is crowned King of England. The country is in ruins, the treasury empty, and the people are discontent – being king is anything but easy. And as if that weren’t enough, Henry embarks on a long and costly war against France.

Then Catherine enters the scene: a princess who refuses to remain in the role assigned to her. Instead, she seizes control of the narrative and turns everything upside down. Even the narrator, who had hoped to stay on the sidelines, is suddenly drawn into the story. Henry the Fifth is a play about power, responsibility, and moral courage. It raises urgent questions: Can we simply stand by and watch when injustice unfolds? When does personal responsibility begin? And how might history change when someone chooses to act?

E Beh (Pulcinella)

2025-04-22T23:00:04+02:00

Spiel und Idee Matija Solce

Ein Stück für Puppen, einen Stuhl, einen Spieler und ein Akkordeon!

Pulcinella, die traditionelle italienische Kasperfigur, kennt weder Angst noch Autorität. Matija Solce erschafft sie aus dem Nichts, erweckt sie zum Leben und lässt sie in einer rasanten Szenenfolge auf die unterschiedlichsten Figuren des klassischen Kaspertheaters treffen. Der Tod, der Hund – all diese „Mitspieler“ Pulcinellas erscheinen mit minimalistischen Mitteln: allein durch Solces Hände, wenige Requisiten und seine meisterhafte Virtuosität, live begleitet von ihm selbst auf dem Akkordeon.

Im Gegensatz zur Kasper-Tradition endet die Geschichte ohne einen Sieger – komisch, widersprüchlich und ganz im Geiste eines Pulcinella, der sich nicht festlegen lässt.

A play for puppets, a chair, a performer, and an accordion!

Pulcinella, the traditional Italian trickster figure, fears neither authority nor death. Matija Solce conjures him from nothing, brings him to life, and sends him hurtling through a rapid sequence of encounters with various characters from the classic puppet-theatre canon. Death, the dog – all of Pulcinella’s “co-stars” appear through the most minimal means: Solce’s bare hands, a handful of props, and his masterful virtuosity, accompanied live by his own playing on the accordion.

Unlike the traditional Punch-style ending, this story concludes with no clear winner – comic, contradictory, and entirely in the spirit of a Pulcinella who resists definition

Schwarz

2025-04-24T11:48:26+02:00

Spiel Matthias Romir

Eine Show wie guter Kaffee: bitter wie das Leben, schwarz wie die Zukunft, und doch auf seltsame Weise ein Genuss.

Clownstheater auf Rollschuhen, nahe am Abgrund: komisch, tragisch, berührend, zum Totlachen.

Im Zentrum steht ein clownesker Antiheld, der sich durch eine Welt aus widerspenstigen Objekten und ausweglosen Routinen kämpft. Sein Scheitern ist unvermeidlich – und gerade darin liegt sein Glanz. Wie im Kaspertheater folgt das Spiel einem klaren Prinzip: Die Figuren sind überzeichnet, die Rollen klar verteilt, der Ablauf scheinbar vorherbestimmt. Und doch blitzt in jedem Versuch, sich dagegen aufzulehnen, ein Moment von echter Menschlichkeit auf.

Was als Slapstick beginnt, entfaltet sich zur bittersüßen Tragikomödie über die große Liebe – zu einer Frau, die längst vergeben ist. Expressive Jonglage trifft auf depressive Clownerie, naives Maskenspiel auf schwarzhumorige Poesie. Und ganz nebenbei wird das Scheitern selbst zur Kunstform erhoben.

Schwarz ist ein modernes Solo in bester Kasper-Tradition: Die Welt ist aus den Fugen, gelacht wird trotzdem.

Straßentheater vor der Getränkefeinkost-Klappe in Buckau.

A show like a good coffee: bitter as life, black as the future – and yet, somehow, a pleasure.

Clowning on roller skates, teetering on the edge: comic, tragic, moving – and laugh-out-loud funny.

At the centre stands a clownish anti-hero, stumbling through a world of defiant objects and hopeless routines. His failure is inevitable – and therein lies his brilliance. Much like in traditional Kasperle theatre, the performance follows a familiar principle: the characters are exaggerated, the roles clearly drawn, the plot seemingly predetermined. And yet, in every attempt to resist, a flash of genuine humanity emerges.

What begins as slapstick gradually unfolds into a bittersweet tragicomedy about a great love – for a woman long since spoken for. Expressive juggling meets melancholic clowning, naïve mask play meets darkly poetic humour. And failure itself becomes a form of art.

Schwarz is a modern solo in the best Kasper tradition: the world is off-kilter – and still, we laugh.

Street theatre outside the Getränkefeinkost hatch

The Trial or The Woeful Story of Joseph K.

2025-04-22T23:00:18+02:00

Regie Matija Solce • Szenenbild Primož Mihevc und Matija Solce • Spiel Miha Bezeljak und Miha Arh • Dramaturgie Jelena Sitar Cvetko • Komposition Matija Solce • Lichtgestaltung Matija Solce und Miljenko Knezoci • Puppen und Ausstattung Primož Mihevc • Kostümanfertigung Maja Švagelj • Garderobe Svetlana Maloić

Ein kafkaesker Albtraum aus Puppen, Musik und schwarzem Humor

Ein Mann, der eines Morgens verhaftet wird, ohne zu wissen warum. In dieser bildstarken Adaption von Franz Kafkas Der Prozess finden sich die Zuschauer*innen in einer Bühnensituation und in der Rolle des Josef K. selbst wieder: Inmitten einer surrealen Theatermaschine werden sie gnadenlos in eine ausweglose Situation versetzt, mittendrin in ein bürokratisches und gnadenloses Justizsystem

Zwei Performer – Puppenspieler, Musiker und Erzähler zugleich – führen durch ein dynamisches Wechselspiel aus Handpuppen, Objekt- und Musiktheater, durchzogen von schwarzem Humor und rhythmischer Energie. Kraftvolle Puppenszenen kontrastieren mit musikalischen Ausbrüchen, die bisweilen in ein improvisiertes Konzert münden.

Um die kafkaeske Atmosphäre greifbar zu machen, nutzt die Inszenierung verschiedenste Theatertechniken, vom Figuren- und Objekttheater bis zur kabarettistischen Improvisation. Das Publikum wird nicht nur zu Zeugen, sondern zum Teil eines absurden Systems, das niemand versteht – und das dennoch unaufhaltsam wirkt.

The Trial or the Woeful Story of Joseph K. wurde 2012 erstmals aufgeführt und entwickelte sich schnell zu einem internationalen Erfolg. Zum 50-jährigen Jubiläum des Puppentheaters Maribor wurde das Stück nun wiederaufgenommen – zu unserem Glück!

A Kafkaesque Nightmare made of Puppets, Music, and Dark Humour

A man is arrested one morning without knowing why. In this visually striking adaptation of Franz Kafka’s The Trial, the audience finds itself both within the theatrical setting and in the role of Josef K. himself: caught in the middle of a surreal theatre machine and cast into a nightmarish, inescapable situation at the heart of a merciless and bureaucratic justice system.

Two performers – puppeteers, musicians, and narrators all at once – guide the audience through a dynamic interplay of hand puppetry, object theatre, and live music, laced with dark humour and pulsating rhythm. Powerful puppet scenes stand in stark contrast to explosive musical episodes that occasionally erupt into improvised concert moments.

To make the Kafkaesque atmosphere tangible, the production employs a wide range of theatrical techniques – from puppetry and object manipulation to cabaret-style improvisation. The audience is not merely a witness but becomes part of an absurd system that no one truly understands – and yet seems unstoppable.

The Trial or the Woeful Story of Joseph K. premiered in 2012 and quickly gained international acclaim. Revived for the 50th anniversary of the Maribor Puppet Theatre – and fortunately for us – the production returns to the stage with undiminished force.

Die Spielzeit wird unterstützt durch:
Nach oben